Neue Statistik verdeutlicht die Attraktivität und Stabilität der Liechtensteinischen Banken
Die Liechtensteinischen Banken verzeichneten per Ende 2017 einen Rekord an verwalteten Vermögen sowie an Netto-Neugeldzuflüssen. Damit schaut der Bankenplatz auf ein äusserst erfolgreiches Jahr 2017 zurück. Mit der neuen, erweiterten Bankenstatistik wird dies noch transparenter und deutlicher. Die neue Bankstatistik trägt damit wesentlich zu einer besseren Sichtbarkeit und Wahrnehmung des Liechtensteinischen Bankenplatz im In- und Ausland bei.
Mit der seit beinahe 40 Jahren verfügbaren Publikation veröffentlicht das Land Liechtenstein jährlich aktualisierte statistische Informationen zum Bankenplatz. Anlässlich der Pressekonferenz vom vergangenen Freitag stellte das Amt für Statistik die gänzlich revidierte Bankstatistik vor. Die neue Bankstatistik ist deutlich detaillierter und umfassender. Der Liechtensteinische Bankenverband (LBV) bedankt sich bei der Regierung und dem zuständigen Amt für die aktive Einbindung in das erfolgreich umgesetzte Projekt.
Klares Zeichen zugunsten der Finanzstabilität
Wesentlicher Inhalt des Revisionsprojektes war die Erweiterung der bestehenden Bankstatistik mit international anerkannten Finanzinformationen und Risikokennzahlen über Banken sowie die vertiefte Darstellung der liechtensteinischen Verhältnisse. So berücksichtigt die neue Bankstatistik weitestgehend die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) herausgegebenen «Financial Soundness Indicators» (FSI) für Banken sowie relevante Risikobeurteilungsinformationen, welche von der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) für Vergleichsanalysen herangezogen werden. Die FSI sollen in erster Linie dazu beitragen, die Transparenz von Finanzsystemen zu erhöhen um die Finanzstabilität beurteilen zu können. Zusätzlich wurde die national orientierte Erhebung mit konsolidierten Daten liechtensteinischer Bankgruppen ergänzt, so dass sich der interessierte Leser ein umfassendes Bild über den Bankenplatz machen kann. Die aktuelle Publikation zeichnet dabei für das Jahr 2017 ein höchst erfreuliches Bild.
Erfolgreiches Jahr 2017
Die liechtensteinischen Banken sind erfolgreich am Markt und nah beim Kunden. So stiegen die verwalteten Vermögen auf ein Allzeithoch von CHF 168.9 Mrd. (+23.5 %), konsolidiert betrachtet, mit Einschluss aller Tochterunternehmen, auf CHF 294.3 Mrd. (+25.3 %). Die Attraktivität unserer Banken wird zusätzlich unterlegt durch die starke Zunahme des Netto Neugeldes in Liechtenstein mit CHF 17.2 Mrd. (Steigerung um Faktor 5) wie auch weltweit mit CHF 40.1 Mrd. (Steigerung um Faktor 2).
Zur Stabilität wird seit jeher Sorge getragen. Dies zeigen auch die regulatorischen
Kennzahlen per Ende 2017. Die risikogewichtete Kernkapitalquote (Tier 1-Ratio) beträgt überdurchschnittliche 21.8 % während die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) ausgezeichnete 7.8 % beträgt. Die sehr gute Liquiditätsausstattung wird mit der hohen Liquiditätsdeckungsquote (LCR) von über 160 % bestätigt.
Die traditionell langfristig ausgerichtete Geschäftspolitik kombiniert mit einem konsequenten Risikomanagement zahlt sich aus. Mit einem sehr tiefen durchschnittlichen Beleihungssatz auf Wohnliegenschaften von weniger als 50 % sowie einer äussert geringen Quote notleidender Kredite von 0.5 % konnte ein sehr erfreuliches Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von CHF 332 Mio. (+3.6 %) erwirtschaftet werden. Die für unseren Bankenplatz gute Cost-Income-Ratio von 66.9 % sowie die Eigenkapitalrendite (RoE) von 5.3 % zeigen einmal mehr auf, dass die Banken ihre Hausaufgaben gemacht haben und gestärkt in die Zukunft blicken können.
Gleichzeitig sind die Banken wichtige Partner für das Land. So beschäftigt die Branche insgesamt 1'949 Personen (Vollzeitäquivalente) und bietet für 73 Lernende (6.5 % aller Lernenden) einen attraktiven Einstieg in die Berufswelt. Zudem leisten die Banken mit einem Ertragssteuervolumen von rund CHF 37 Mio. (ca. 16 % vom Total der Steuereinnahmen) einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung des Staatshaushalts. Permanentes Reputationsmanagement In der Roadmap 2020 haben sich die Liechtensteinischen Banken ein klares Ziel gesetzt, die Wahrnehmung und die Reputation des Finanzplatzes Liechtenstein im Sinne einer
Daueraufgabe laufend zu verbessern. Geschäftsführer Simon Tribelhorn hält dazu fest: «Wir sind der vollen Überzeugung, dass ein permanentes Reputationsmanagement nur auf einer glaubwürdigen, faktenbasierten Kommunikation erfolgen kann. Die neue Bankstatistik ist eine wichtige Grundlage hierfür. Sie verdeutlicht, dass wir ein erfolgreicher Bankenplatz mit äusserst attraktiven Banken sind.» «Wir müssen uns nicht verstecken und dürfen uns
selbstbewusst zeigen», so Tribelhorn weiter. «Entsprechend können wir die neue Statistik nun auch gezielt als ein zentrales Kommunikationsinstrument zur positiven Förderung der nationalen und internationalen Wahrnehmung des Liechtensteinischen Bankenplatzes einsetzen.»
Basierend auf der Bankstatistik soll in einem weiteren Schritt die Visibilität des Finanz- und Bankenplatzes gefördert werden, indem die Verfügbarkeit statistischer Informationen in internationalen Datenbanken verbessert wird. Diese Datenbanken sind eigentliche Multiplikatoren für weitere Datennutzer, wie global agierende Ratingfirmen und Beratungsunternehmen, internationale Organisationen sowie Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Der Bankenverband begrüsst deshalb auch, dass die Regierung die Informationen der Bankstatistik in naher Zukunft zusätzlich über das interaktive eTab-Portal in Deutsch und Englisch verfügbar machen will.
31.12.2017 | +/- in % | |
---|---|---|
Verwaltete Vermögen (in FL) | 294‘277 (168‘888) | 25.3 (23.5) |
Netto-Neugeld (in FL) | 39‘757 (17'231) | 196.1 (573.3) |
Kernkapitalquote (Tier 1-Ratio) | 21.8 | n.a. |
Verschuldungsquote (Leverage Ratio) | 7.8 | n.a. |
Liquiditätsdeckungsquote (LCR) | 165.6 | n.a. |
Durchschnittlicher Beleihungssatz auf Wohnliegenschaften | 48.3 | -3.4 |
Quote notleidender Kredite (Non Performing Loans, NPL) | 0.5 | -37.5 |
Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 332 | 3.6 |
Cost-Income-Ratio | 66.9 | 7.5 |
Durchschnittliche Eigenkapitalrendite (RoE) | 5.3 | 0.0 |
Anzahl Beschäftigte (Vollzeitäquivalente) | 1'949 | -1.4 |
Anzahl Lernende | 73 | n.a. |
Ertragssteuervolumen | 37 | 40.1 |